Ewald Lorenz. Alte Sorten

Der Roman Alte Sorten ist mir in Bremen in der Mayerschen Buchhandlung in die Hände gefallen. Das Cover hat mich zuerst angesprochen. Ich habe es also aus dem Regal genommen und die letzte Seite gelesen sowie die kurze Inhaltsdarstellung. Und schon war es im Einkaufskorb gelandet.

Angefangen habe ich allerdings erst viel später. Und beim Lesen habe ich mir unendlich viel Zeit gelassen, weil es so poetisch geschrieben ist, obwohl es sozusagen um die Schatten der Vergangenheit geht. Sally spaziert so vor sich hin, als ihr die Bäuerin auffällt, die soeben versucht, ihre Kupplung einzuhängen. Bevor Sally unbemerkt abdrehen kann, hat die Bäuerin gefragt, ob sie helfen kann. Sie packt mit an, und weil Abend ist, lädt die Bäuerin mit Namen Liss Sally ein, bei ihr zu essen und zu übernachten.

Sally ist aus einer Psychoklinik abgehauen, weil sie sich bevormundet fühlt, weil alle von ihr immer nur dasselbe wollen. Sie hat Probleme mit dem Essen und ritzt sich, um Schmerz zu spüren.

Zwischen den beiden entwickelt sich regelrecht eine Freundschaft. Sie sprechen nicht viel. Sally hat das Gefühl, sie selbst erzählt mehr als die andere. Sie hilft freiwillig oder wenn sie gefragt wird. Zu Beginn will Sally der Bäuerin nicht begegnen und frühstückt, wenn Liss schon auf dem Feld ist.

Sally öffnet sich., wird lockerer, fühlt sich in ihrer Umgebung gar sehr wohl. Eine Art zu Hause, das sie sonst nirgendwo hat. Und Liss fragt nicht, nervt sie nicht. Ist irgendwie cool.

 

So, den Rest müsst ihr schon selber lesen. Es gibt natürlich noch Schwierigkeiten für beide Protagonistinnen. Das ist dann das Ende dieser beruhigenden Idylle, die auch Sally ruhig werden lässt. Der Roman ist in der 3. Person geschrieben und wechselt die Perspektive zwischen den beiden in unregelmäßiger Abfolge.

 

Falls ihr so etwas glaubt: Das ist sicher kein Jugendroman.


Ich bin sehr gespannt, wie ihr den Roman findet.