Ach, Virginia


Dieser Roman von Michael Kumpfmüller empfindet die letzten Tage der Schriftstellerin Virginia Woolf nach.

Virginia Woolf (1882-1941) war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Wikipedia spricht von einem "avantgardistischen Werk". Oftmals benutzt sie die Technik des inneren Monologs. Es war zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollkommen unüblich, sich in eine Figur seines Romans hineinzuversetzen und Sachverhalte aus deren Sicht zu schildern.

Je mehr Romane Virginia schreibt, desto mehr Anzeichen eines Verrücktwerdens zeigen sich kurz vor der Veröffentlichung. Die Symptome bilden sich immer langsamer wieder zurück. Nach ihrem letzten Roman "Zwischen den Akten" hört Virginia permanent Stimmen, kann oftmals nicht zwischen Realität und ihrer Traumwelt unterscheiden, hat Halluzinationen. Und sie hat erhebliche Selbstzweifel.

Kumpfmüller fängt Virginias Stimmung wunderbar ein. Von Vornherein ist klar, dass sie sich das Leben nehmen wird, denn der Roman beginnt mit einem gescheiterten Selbstmordversuch.

 

Ich war vor vielen Jahren im Monk´´ s House, wo der Roman spielt. Ich kenne Virginias Schreibstube am Ende de Gartens. Und ich bin den Weg zum Fluss Ouse nachgegangen, den Virginia wahrscheinlich auch genommen hat an dem Tag, an dem sie sich ertränkt hat.