Ein Wort davor
Zu der neuen Romanidee lässt sich sagen, dass ich zum ersten Mal eine Autorensoftware verwenden werde - Papyrus Autor 11, für alle, die es genauer wissen wollen. Es sollten dann keine inhaltlichen Hämmer mehr vorkommen, weil es begleitend sozusagen eine Inhaltsübersicht gibt. Auch blaue und braune Augen können nicht mehr verwechselt werden, weil ich zu jeder Figur eine Art Steckbrief anlegen kann, der mit meinem Text verbunden ist. Darauf kann ich jederzeit zugreifen, wann immer ich etwas nachlesen oder ergänzen will.
Das Foto oben erinnert eher an Caspar David Friedrichs Wanderer über dem Nebelmeer, ich fand es dennoch passend, weil man Philosoph*innen nachsagt, über vieles zu grübeln. Warum also auch nicht nach einer langen Wanderung über den Bergen?
Das ist meine neuste Idee. Ich beschäftige mich derzeit ausgiebig mit Philosophie, deshalb lag es nah, irgendwann einen Roman darüber zu schreiben. Bislang existiert nur die Idee. Und es gibt eine Einstiegsszene - vorläufig.
Deshalb fuchse ich mich derzeit auch ein wenig in Schopenhauers Leben und Werk ein, damit Carla, eine der Protagonistinnen, fundiert über dessen Leben und Werk sprechen kann.
Die inhaltliche Ausgestaltung besteht lediglich aus sehr rudimentären Eckdaten. Carla Wagner ist Professorin für Philosophie in München. Nach einer Vorlesung spricht eine Frau sie an, die Carla sofort als einen ihrer letzten One-Night-Stands identifiziert. Einen Augenblick herrscht Schockstarre bei Clara. Sie hofft, ihr Gegenüber bekommt davon nichts mit. Es stellt sich heraus, dass die Dame, deren Namen Carla einfach nicht einfallen will, einen Ruf an Carlas Uni bekommen hat. Clara würde am liebsten auf der Stelle im Boden versinken.
Das birgt vorerst genug Konfliktpotenzial. Zum einen kann Carlas ehemaliger One-Night-Stand überhaupt nichts mit deren
Forschungsschwerpunkt Schopenhauer anfangen. Als Literaturwissenschaftlerin hat sie zwar mit Philosophie unmittelbar nichts zu tun, legt aber auf die eigene Horizonterweiterung großen Wert - im Gegensatz zu Carla, die wissenschaftlich gesehen in einem Kokon lebt. Die beiden geraten deswegen immer wieder aneinander, denn die andere stichelt bei diesem Thema ständig.
Zum anderen ist es Carla ziemlich unangenehm ist, einer ihrer flüchtigen Bettbekanntschaften an ihrem Arbeitsplatz zwangsläufig über den Weg zu laufen, da sich ihre beiden Fachbereiche in demselben Gebäude befinden .
Das Unangenehmste kommt für Carla erst noch, als ihr Chef ihr mitteilt, sie wäre die Vertreterin der philosophischen Fakultät bei einem fächerübergreifenden Projekt zwischen den Fachbereichen Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie. Sie fällt buchstäblichen hinten rüber, als sie in den ihr überreichten Unterlagen liest, wem die Federführung obliegt: Professorin Martina Wieland - Carlas One-Night-Stand. Sagte ich schon, dass Carla Teamwork verabscheut?